Das Buch „Identität und Cannabis“, Autor Jan Dostál

Ziel dieses Buches ist es, den Konsum von Cannabis und die Frage der Identität in wechselseitigen Zusammenhängen zu verknüpfen. Beide nehmen heute an der gesellschaftlichen Realität teil. Es gibt nur wenige junge Menschen, die keinerlei Erfahrung mit Marihuana haben, und ebenso wenige, die einer Identitätskrise entkommen, die sich nicht auf eine Krise der Adoleszenz reduzieren lässt. Beide haben dieselbe Ursache: die Erschöpfung des historischen Paradigmas. Wenn Cannabis bisher keine große Bedeutung hatte, dann deshalb, weil Alkohol besser zum Bild der Gesellschaft und zur eigenen Identität passte als eine Droge, und wenn die Frage nach der Identität nicht aufgeworfen wurde, dann deshalb, weil der Glaube an den Fortschritt und die gesellschaftlichen Institutionen sie noch erfüllten integrierende Funktion und unterdrückte existentielle Zweifel. Heute ist das nicht mehr der Fall. Der moderne Mensch muss seine Lebensfragen mit seinem eigenen Verständnis beantworten. Hier entsteht das Interesse an Identitätstheorien und deren Verbindung zur östlichen Philosophie. Der Konsum von Cannabis bedeutet mehr als nur eine Lockerung der Moral. Seine Eigenschaften intensivieren die Gehirnaktivität und tragen so zur Reflexivität des Einzelnen bei. Schließlich stellt sich heraus, dass endogene Cannabinoide im menschlichen Nervensystem so reichlich vorhanden sind, dass sie möglicherweise eine Störung des Geistes selbst sind. Jan Dostál wurde 1983 in Prag geboren. Er ist Soziologe und Philosoph. Er begann sein Studium an der Universität Toulouse le Mirail und schloss es an der EHESS in Paris ab. Beide bisher geschriebenen Werke (Snowborading, Identity und Cannabis) basieren auf seinen persönlichen Erfahrungen. Er beschäftigt sich weiterhin mit dem Thema Identität.